Ein junger und ein nicht mehr ganz so junger Mann stehen vor dem Abflugsgate nach Frankfurt am Main.
Vorhang auf...
Da war er also, der Tag des Abflugs und des Abschieds. Nachdem er erst gar nicht schnell genug kommen konnte, ging es am Ende doch alles recht rasant. Da wir schlau waren, haben wir meine Koffer den Abend vorher schon aufgegeben, wodurch ich nur noch durch die Sicherheitskontrolle musste. Anstelle noch die Möglichkeit langatmig zu winken, wurde ich sofort durch die Sicherheitskontrolle geschubst. Noch ein letzter Blick zu Micha und dann war man auch schon weg. Das Auslandsjahr hatte offiziell begonnen.
Der erste Flug war recht kurz und schmerzlos. Man ist abgehoben, es gab was zu trinken, das Trinken wurde abgeräumt und schon waren wir in Frankfurt am Main gelandet.
Es ist noch immer Montag, der 30.09.2013; 7:15 Uhr, Flughafen Frankfurt am Main
Die eigentliche Tortur ging jetzt erst los. Fast 5 Stunden warten auf den Anschlussflug nach Tokyo-Haneda. Man hatte sich extra ein paar "Attack on Titan" Episoden aufgehoben um die Zeit zu überbrücken und dann macht der Akku schon nach 2 Episoden schlapp - tolle Wurst! Zum Glück musste auch erstmal das Gate gefunden werden, was sich als relativ Zeitaufwendig herausstellte. Gegen 9.00 war dies erfolgreich geschehen, erstmal zu McDonalds! Man ist ja auch schon seit 5 Stunden wach, da kann man sich schon mal was gönnen. McDonalds sah das anders und wollte erst gegen 10.30 mit dem Essen rausrücken.
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Maschine nach Tokyo-Haneda |
Auffallend war, dass am Gate schon eine Scharr von japanischen Mitreisenden wartete, unter Anderem eine sehr reizende Gruppe von älteren Japanerin, die sich in typischer Omi-Stimme unterhalten haben.
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Meine Entertainment-Station |
Monster University, Iron Man 3, The Great Gatsby und After Earth. Geschafft habe ich leider nur 3 von 4, Iron Man muss dann ein andermal geschaut werden.
Trotz der ganzen Filme wollte die Zeit gegen Ende leider nicht vergehen. Die letzten vier Stunden haben sich leider sehr gezogen. Das Essen während des Fluges war leider auch nicht das Wahre. Zum Mittag hatte ich die Wahl zwischen einem Meeresfrüchte-Curry oder Hähnchen in Tomatensoße. Die Wahl fiel aufs Hähnchen, wovon ich am Ende nix gegessen hatte, weil es doch, neurotisch bedingt, sehr ungenießbar aussah.
Zum Frühstück wählte ich die japanische Variante, bestehend aus Kartoffeln und Reis, welches zum Glück schon etwas leckerer war.
An Schlaf war leider nicht viel drin, aus irgendeinem Grund wurde ich andauernd wach. Dies hatte natürlich auch den Vorteil, dass ich so ein wenig dem Jet-Lag entgehen konnte, indem ich einfach gleich bei Ankunft wach bleibe, bis es auch nach japanischer Zeit angebracht wäre zu schlummern.
Gegen 7:00 Uhr Ortszeit bin ich dann auch endlich in Tokyo gelandet.
Dienstag, der 01.10.2013, 7:10 - Flughafen Tokyo-Haneda
Endlich in Japan und die erste Verwirrung lauerte schon gleich hinter der Schleuse. Nachdem ich extra gefragt hatte, ob mein Koffer direkt bis nach Okayama gebracht wird, wurde mir mehrfach bestätigt, dass dies der Fall sei. Angekommen fiel mir aber auf, dass bestimmte Schilder mich darauf hinwiesen, dass ich mit meinem Gepäck durch die Zoll-Kontrolle muss. Wie sich herausstellt, muss man das Gepäck einmal entgegen nehmen und dann nochmal aufgeben, wenn man einen weiteren Inlandsflug vor sich hat. Zum Glück habe ich der unwissenden Dame am Lufthansa-Schalter nicht getraut.
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Die kleine Maschine nach Okayama |
Nachdem die letzte Stunde Flug dann auch endlich vorüber waren, kam ich am 2-Gate großen Flughafen von Okayama an, wo mich schon mein Supervisor Herr Gathge erwartete und mich in mein Wohnheim fuhr. Schockierend warm war es bei meiner Ankunft. Ganze 29°C, was im Vergleich zu Deutschland mit seinen 12°C schon merkwürdig war.
Da war ich also nun, nach fast 24 Stunden Reisezeit bin ich endlich im kleinstädtischen Okayama angekommen. Da es zu diesem Zeitpunkt erst 11:00 Uhr war, sollte der Tag, wie sich herausstellte, noch lange nicht zu Ende für mich sein...