Als Orte wurden dazu die naturverbundene Insel Miyajima und das danebenliegende, in der Historie eher unglückliche Hiroshima ausgewählt. Besser gesagt habe ich auswählen lassen. Fabio (seines Zeichens Student an der RUB und Inhaber der meisten Fotos) hat den Ausflug geplant und ich bin an sich nur hinterher getapselt. Der Plan sah aus, dass wir früh nach Miyajima fahren und der Touristenmenge zu entkommen und danach auf dem Rückweg einen Stopp in Hiroshima machen.
Um 5.00 hieß es loslaufen von Wohnheim aus, damit wir vor 6.00 noch den Zug kriegen konnten. Gesagt getan. Zugfahrt verging wie im Schlaf - vor allem wenn man geschlafen hat.
Angekommen am Bahnhof, musste erstmal noch eine kleine Fahrt mit der Fähre überwunden werden.
Abfahrt! |
Ankunft Miyajima |
Eine Seefahrt die ist lustig... |
Gleich nachdem wir den Steg verlassen haben, gab es für mich eine kleine Überraschung - auf der Insel leben wilde Rehe, die alles andere als Scheu sind und einfach, vollkommen gelangweilt zwischen den Menschen herumlaufen und nach essen "fragen". Für mich, wäre sowas in Deutschland unmöglich, dass Tiere so zwischen den vielen Touristen leben könnten.
Wir entschieden uns, aufgrund des guten Wetters, erstmal entlang des Strandes zu laufen. Erste Sehenswürdigkeit des Tages war das rote Tor vom Itsukushima-Schrei, sowie der Schrein an sich. Das Tor ist dem einen oder anderen mitunter bekannt, gilt es doch als eines "der" Wahrzeichen Japans. Vor allem da es viele solcher Tore gibt, jedoch nur dieses steht inmitten des Wassers. Der Schrein ist auch als schwimmender Schrein bekannt, da, wenn Ebbe und Flut sich abwechseln, man das Gefühl hat, als sei dies eine Insel im Wasser.
Danach ging es weiter Richtung Seilbahn, da wir vom Gipfel aus, die Nachbarinseln, so wie Miyajiam begutachten wollten. Auf dem Weg zur Seilbahn gab es weitere Rehe, sowie eine kleine Raststation, wo Leute aßen. Interessant für mich - auch wenn es Outdoor war, gab es erhöhte Plätze mit Tatami-Matten, wo man mit ausgezogenen Schuhen gegessen hat. Außerdem gab es noch kleinere, schreinartige Bauwerke zu sehen und, nicht zu vergessen, viele, viele, viele rote Blätter.
An der Seilbahn angekommen, hieß es nach japanischer Tradition: Warten! Eine Stunde Wartezeit musste in Kauf genommen werden. Dies warf Fabios-Zeitplan deutlich zurück, es musste also woanders Zeit weggenommen werden. Leider wurde somit die Mittagspause gestrichen - ein fataler Fehler, wie sich nich herausstellen sollte. Die Aussicht war überragend, auch wenn ich mehr damit beschäftigt war, die Gondel vom abstürzen zu bewahren, mit Hilfe meines bloßen Überlebenswillen. Auf dem Gipfel angekommen, und dankbar für mein Leben, hat die Aussicht vom Gipfel wieder alles wett gemacht. Ein klarer Himmel, strahlend blaues Wasser - der japanische Herbst ist einfach super.
Angekommen am Fuß der Seilbahn, mussten wir uns dann auch beeilen, da wir sonst nicht mehr genügend Tageslicht gehabt hätten, für Fotos in Hiroshima. Es war bereits 14.00, Daniel ist schon seit 9 Stunden wach und hatte bisher noch nix gegessen - eine Katastrophe schien also nur noch eine Frage der Zeit. Auf dem Rückweg bemerkten wir dann auch die Menschenmassen - gute Idee also, so früh aufgestanden zu sein. Es wurden noch einige Rehe gestreichelt, Omiyage-Shops nach KitKat-Sorten durchstöbert und machten uns auf dem Weg zur Fähre Richtung Bahnhof
Fun-Fact am Rande: Scientology hat ein großes, weißes Gebäude gebaut, was man perfekt sehen, kann, wenn man direkt durch das Tor durchschaut. Die haben ihre Griffel auch über all - verdammt seist du Tom Cruise! Erst ruinierst du mir das Technik-Museum (ältere Leser mögen sich daran erinnern) und nun auch noch Japan!